Letzte Aktualisierung: Freitag, 23.11.2012
Kreditkarte versus Prepaid-Kreditkarte
Die Zahl der Kreditkartenmodelle nimmt zwar stetig zu, letztlich kann man den Markt jedoch in zwei Segmente teilen: „normale“ Kreditkarten und Prepaid-Kreditkarten. Sie unterscheiden sich vor allem in puncto Abrechnung. Doch alleine daraus lässt sich nicht ableiten, welche der Varianten besser oder schlechter ist. Zum einen kommt es darauf an, für wen die Kreditkarte bestimmt ist. Zum anderen muss berücksichtigt werden, wie, wo und wie oft die Karte zum Einsatz kommt. Daher lohnt es sich durchaus, sich mit beiden Kartentypen zu befassen, ehe eine Entscheidung getroffen wird.
Was unterscheidet die Prepaid- von der normalen Kreditkarte?
1. Abrechnung
Wie bereits erwähnt, ist die Abrechnung das eigentliche Kriterium, in dem sich Prepaid-Kreditkarten und reguläre Kreditkarten unterscheiden. Prepaid Karten funktionieren auf Basis eines Guthabens, das vorher auf das Kreditkartenkonto eingezahlt wird. Heißt: Wer 100 Euro auf das Konto überweist, kann später auch nur 100 Euro mit der Prepaid Kreditkarte umsetzen. Dadurch lässt sich sehr effektiv vermeiden, dass mehr Geld ausgegeben wird, als überhaupt vorhanden ist. Verbraucherschützer loben dieses Prinzip, weil es vor Überschuldung schützt.
Das Aber folgt in dem Fall gleich auf dem Fuß: Kreditkarten sollen eigentlich für finanzielle Flexibilität sorgen, indem sie einen Kreditrahmen gewähren, über den frei verfügt werden kann. Diese Option besteht bei Prepaid-Kreditkarten nicht. Selbst bei normalen Kreditkarten ist das nicht immer der Fall. Hier kommt es auf die Details und den genauen Typus von Karte an. Um die Unterschiede zu verdeutlichen, haben wir eine kleine Übersicht erstellt:
Prepaid-Kreditkarte
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Abrechnung erfolgt über das Guthaben
kein Kredit
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Debit-Kreditkarte
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Abrechnung erfolgt umgehend über das Girokonto
der Verfügungsrahmen entspricht dem Dispositionskredit
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Charge-Kreditkarte
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Abrechnung erfolgt monatlich in einem Betrag über das Girokonto
der Verfügungsrahmen orientiert sich in erster Linie am Einkommen
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Revolving-Kreditkarte
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Abrechnung erfolgt monatlich in einem Betrag oder in Raten über das Girokonto
der Verfügungsrahmen orientiert sich in erster Linie am Einkommen
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Bei den normalen Kreditkarten gibt es also insgesamt drei Abrechnungsoptionen. Die gängigste Variante ist die Charge-Karte.
2. Bezahlfunktion
Doch nicht nur die Abrechnung unterscheidet eine Prepaid- von anderen Kreditkarten. Auch bei der Bezahlfunktion können sich unter Umständen leichte Differenzen ergeben. Während es im Internet kein Problem darstellt, mit einer Karte auf Guthabenbasis zu bezahlen, besteht in Geschäften, Restaurants und Hotels ein minimales Risiko, dass die Karte abgelehnt wird. Nicht, weil das Kreditkartenkonto unzureichend gedeckt ist, sondern schlichtweg, weil einige Prepaid-Karten keine Hochprägung haben. Diese ist jedoch Voraussetzung dafür, dass die Karte in einem Imprinter (sogenanntes Ritsch-Ratsch-Gerät) „gelesen“ werden kann. Die Hochprägung wird in den Beleg gedrückt und somit lesbar gemacht. Da die Abrechnung inzwischen fast ausschließlich digital über den Kartenchip erfolgt, sollte das Thema Hochprägung allerdings nicht überbewertet werden.
3. Die Kosten
Deutlich mehr Aufmerksamkeit sollten Interessenten den Kosten schenken. Hier lauern die meisten Stolperfallen – und zwar auf beiden Seiten. Für die meisten Prepaid-Kreditkarten wird ein einmaliger Betrag verlangt, der auch als Kaufpreis oder Einrichtungs- bzw. Ausstellungsgebühr bezeichnet wird. Die Spanne reicht von kostenlos bis knapp 100 Euro und darüber hinaus. Hinzu kommt die Jahresgebühr, die ebenfalls von null bis über 100 Euro reicht. Eine solche Jahrespauschale fällt auch bei einigen regulären Kreditkarten an und beträgt im Schnitt 20 bis 30 Euro. Handelt es sich um eine goldene Karte oder eine andere, höherwertige Variante, sind es auch schon mal 80 Euro pro Jahr. Dahinter steht in der Regel dann aber deutlich mehr Leistung, wie zum Beispiel Versicherungen oder Rabattprogramme. Weitere Kostenstellen: Gebühren für Bargeldverfügungen am Automaten, Gebühren für den Auslandseinsatz und bei Prepaid-Kreditkarten mitunter sogar Pauschalen für die Einzahlung auf das Kartenkonto.
4. Akzeptanz
Was die Akzeptanz betrifft, gilt vom Prinzip her das Gleiche wie bei der Bezahlfunktion. Lässt man die Imprinter außen vor, werden normale und Prepaid-Kreditkarten gleichermaßen akzeptiert. Sowohl bei MasterCard als auch bei VISA heißt das: Es gibt weit über 20 Millionen Akzeptanzstellen weltweit.
Für wen eignet sich welche Kreditkarte?
Pauschal lässt sich nicht sagen, welche der beiden Kartenvarianten nun für wen besser geeignet ist. Hier unsere Einschätzung nach Nutzertypen:
- Kinder/Jugendliche: Da Kindern und Jugendlichen kein Kredit eingeräumt werden darf, bleibt hier ohnehin nur die Prepaid-Kreditkarte über.
- Verbraucher mit negativem Schufa-Eintrag: Ein Negativ-Merkmal in der Schufa-Akte führt dazu, dass Kreditkartenanträge abgelehnt werden. Auch in dem Fall ist die Prepaid-Kreditkarte die einzige Option.
- Karte nur für Onlinegeschäfte: Wer seine Kreditkarte nur online benutzen möchte, um zum Beispiel im Ausland bestellen zu können, sollte eine Karte mit möglichst geringen Fixkosten wählen. Hier eignet sich sowohl die Prepaid- als auch die normale Kreditkarte.
- Karte nur für den Urlaub: Für den Urlaub sind reguläre Karten meist die bessere Wahl. Denn bei einigen Prepaid-Kreditkarten gilt ein Limit, wie viel Geld vorab eingezahlt werden darf.
- Gelegenheitsnutzer: Ist die Karte nur als Notanker gedacht, falls nicht genug Bargeld im Portemonnaie ist, reicht eine günstige Prepaid-Kreditkarte vollkommen aus. Entscheidend sind auch hier die Kosten. Idealerweise handelt es sich um eine komplett kostenlose Kreditkarte.
- Vielnutzer: Verbraucher, die sehr oft mit Karte zahlen, fahren mit einer normalen Karte, besser noch einer höherwertigen Variante, am besten.
Unser Tipp: Vergleichen Sie die Angebote anhand unserer Kreditkartenübersichten (Kreditkarten Vergleich / Prepaid Kreditkarten Vergleich) und achten neben den Kosten auch auf die Leistung hinter der Karte. Beantworten Sie sich einfach die Fragen: Was brauche ich und was darf es kosten?
Bild © Gina Sanders - Fotolia.com
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