Letzte Aktualisierung: Samstag, 17.11.2012
Girokonto kündigen – Wichtige Tipps zur Kontokündigung
Um ein Girokonto zu kündigen, reichen zwei bis drei Sätze. Ehe man den Brief unterschreibt und einen Schlussstrich zieht, muss das alte Konto jedoch brachliegen. Das heißt, es dürfen keinerlei Kontobewegungen mehr stattfinden. Damit ist die Kündigung der letzte Schritt beim Girokontowechsel und im Grunde genommen nicht mehr als eine Formsache.
Nicht überhastet kündigen
Warum ein Girokonto nicht voreilig gekündigt werden sollte, liegt auf der Hand. Falls die neue Bankverbindung noch nicht überall eingepflegt wurde, was bisweilen einige Wochen dauert, können Buchungen nicht mehr bearbeitet werden. Sie laufen schlichtweg ins Leere und verursachen zusätzliche Kosten. Das lässt sich nur mit ein wenig Geduld vermeiden. Denn ein Girokontowechsel nimmt nun einmal Zeit in Anspruch, die man sich nehmen sollte.
Die Kündigung in Ruhe vorbereiten
Die Vorbereitung des Wechsels ist damit das A und O. Es müssen alle Zahlungspartner informiert werden, von der Autoversicherung bis zur Zumba-Tanzschule. In unserem Ratgeber „Girokonto wechseln“ erklären wir Punkt für Punkt, worauf geachtet werden muss. Darüber hinaus stellen wir eine Checkliste für den Kontowechsel zur Verfügung, auf der die wichtigsten Posten vermerkt sind. Eine solche Liste entbindet jedoch nicht von der Aufgabe, sich anhand der Kontoauszüge selbst ein Bild davon zu machen, welche Buchungen per Lastschrift und per Dauerauftrag ausgeführt werden, um sie anschließend auf das neue Girokonto umzuleiten. Das ist der wichtigste Schritt.
Was muss vor der Kontokündigung erledigt werden?
Damit ist es allerdings noch nicht getan. Es gibt noch einige Kleinigkeiten, die erledigt werden müssen, damit die Kündigung problemlos vonstattengeht:
- Sofern Sie Geld auf Ihre Bankkarte geladen haben (Geldkarte), sollten Sie das Guthaben auf ihr Konto einzahlen.
- Informieren Sie sich bei der Bank, ob Sie die Karten – giroCard und Kreditkarten – zurücksenden müssen oder ob es reicht, sie selbst zu vernichten und zu entsorgen.
- Wenn Girokonto und Tagesgeld miteinander verknüpft sind, was bei vielen Banken inzwischen der Fall ist, wird bei einer Kündigung auch das Tagesgeldkonto aufgelöst. Suchen Sie daher mithilfe unseres Tagesgeldvergleichs rechtzeitig nach einer Alternative.
- Gleiches gilt für den Fall, dass Konto und Wertpapierdepot eine Einheit bilden, die nicht getrennt werden kann.
- Ganz wichtig: Ein Girokonto, das im Minus ist, kann nicht einfach so gekündigt werden. Das Konto muss ausgeglichen werden. Das heißt: Die Bank verlangt den Betrag, mit dem Sie im Soll sind, plus Zinsen, damit die Kündigung ausgeführt werden kann – und zwar umgehend.
Die meisten dieser Aufgaben lassen sich recht zügig abhaken. Hier geht es vor allem darum, auf Nummer sicher zu gehen, um nichts zu übersehen und sich möglichen Ärger oder unangenehme Nachfragen zu ersparen.
Die Kündigung muss schriftlich erfolgen
Ist alles erledigt und das Konto nicht mehr aktiv, kann die Kündigung ausgesprochen werden, wobei der Begriff „ausgesprochen“ nicht ganz korrekt ist. Denn ein Girokonto zu kündigen, setzt die Schriftform voraus. Der gängigste Weg ist und bleibt in dem Zusammenhang ein Brief, der möglichst per Einschreiben mit Rückschein verschickt wird. Handelt es sich um eine Bank vor Ort, kann das Kündigungsschreiben auch direkt am Schalter abgegeben werden. Als Alternative bleibt nur das Fax. Denn ohne Unterschrift wäre die Kündigung nicht wirksam. Und solange sich der neue Personalausweis mit seinen Funktionen nicht flächendeckend durchgesetzt hat und von allen Banken akzeptiert wird, bildet diese Option eine absolute Ausnahme.
Musterbrief für die Kündigung eines Girokontos
Das Kündigungsschreiben an sich muss keinen besonderen Formvorschriften genügen. Vor allem gilt: Der Kunde ist nicht dazu verpflichtet, der Bank einen Grund für die Kündigung zu nennen. Wichtig ist, dass die Kontonummer und/oder die Kundennummer aufgeführt werden. Sonst kann das Schreiben von der Bank nicht oder nur mit einem unnötigen Mehraufwand bearbeitet werden. Hier ein Musterschreiben:
Betreff: Kündigung des Girokontos Nr. 1234567890 / Kundennummer: A987654
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige das Girokonto mit der Kontonummer 1234567890.
Bitte übertragen Sie das noch vorhandene Guthaben samt Zinsen auf mein neues Girokonto:
Muster-Bank
Kontonummer: 2345678901
BLZ: 234 456 67
Kontoinhaber: Max Mustermann
Sofern ein Sollsaldo besteht, ermächtige ich Sie mit diesem Schreiben, den Betrag inklusive aufgelaufener Zinsen vom oben genannten Konto einzuziehen.
Die Bankkarten habe ich zerschnitten beigefügt.
Bitte bestätigen Sie den Erhalt der Kündigung.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige das Girokonto mit der Kontonummer 1234567890.
Bitte übertragen Sie das noch vorhandene Guthaben samt Zinsen auf mein neues Girokonto:
Muster-Bank
Kontonummer: 2345678901
BLZ: 234 456 67
Kontoinhaber: Max Mustermann
Sofern ein Sollsaldo besteht, ermächtige ich Sie mit diesem Schreiben, den Betrag inklusive aufgelaufener Zinsen vom oben genannten Konto einzuziehen.
Die Bankkarten habe ich zerschnitten beigefügt.
Bitte bestätigen Sie den Erhalt der Kündigung.
Mit freundlichen Grüßen
Max Mustermann
Die Bank wird die Kündigung daraufhin bestätigen und bearbeiten. Den Abschluss bildet in der Regel der letzte Kontoauszug, der entweder zugeschickt wird oder online abgerufen werden muss. Ein Girokonto zu kündigen, ist also nicht ganz so kompliziert. Entscheidend ist, dass der Kontowechsel vernünftig Schritt für Schritt angegangen wird. Diesbezüglich verweisen wir nochmals auf unseren Ratgeber „Girokonto wechseln“.
Bild © ferkelraggae - Fotolia.com
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