Letzte Aktualisierung: Donnerstag, 06.12.2012
Festgeld kündigen - Wie kündige ich die Festgeldanlage?
Festgeld bringt höhere Zinsen und damit eine bessere Rendite, weil das Kapital für längere Zeit angelegt wird und nicht frei darüber verfügt werden kann. Viele Sparer gehen nun davon aus, dass der Vertrag mit Ablauf des Anlagezeitraums automatisch endet. Doch das ist ein Irrtum und spiegelt nur die halbe Wahrheit wider. In der Regel muss Festgeld aktiv gekündigt werden. Nur die wenigsten Banken verzichten auf diesen Schritt und buchen das Geld am Ende der Vertragslaufzeit von sich aus wieder auf das Referenz-, sprich das Tages- oder Girokonto. Sparer sollten sich die Bedingungen daher sehr genau ansehen, um nicht in die Verlängerungsfalle zu tappen.
Welche Vertragsvarianten gibt es?
In puncto Kündigung gibt es mehrere Vertragsvarianten und Vorgehensweisen, die sich nicht nur nach der Bank, sondern bisweilen auch nach der Laufzeit richten. Die gängigsten Optionen sind:
- Der Kunde muss schriftlich bzw. über das Online-Banking-Portal kündigen.
- Die Bank weist den Kunden auf das Ende der Vertragslaufzeit hin und fragt explizit, ob die Festgeldanlage beendet oder fortgeführt werden soll.
- Der Vertrag endet automatisch.
Alleine schon aus Servicegründen nutzen die meisten Banken die zweite Variante. Sie schreiben den Kunden an und teilen ihm mit, dass sich die ursprünglich vereinbarte Laufzeit dem Ende nähert. Dann bestehen zwei Optionen: Der Vertrag wird gekündigt oder man nimmt das neue Angebot der Bank an und belässt das Kapital auf dem Festgeldkonto.
Welche Kündigungsfristen müssen eingehalten werden?
Wenn vonseiten der Bank eine Kündigung vorgeschrieben wird und/oder auf das Vertragsende hingewiesen wurde, kommt es auf die Frist an, innerhalb der gekündigt werden muss. Sie reicht von einem Tag vor Ablauf des Anlagezeitraums bis hin zu einem Vierteljahr. Kundenfreundlicher sind Bedingungen, bei denen Sparer sich kurzfristig entscheiden können. Unser Tipp: Achten Sie schon bei Vertragsabschluss auf die Fristen und generell die Kündigungsmodalitäten.
Was passiert, wenn man die Kündigung vergisst?
Sollte man den Kündigungstermin verschwitzt haben, ist das Geld nicht verloren. Es bleibt dort, wo es ist: auf dem Festgeldkonto. Der Vertrag verlängert sich ganz einfach um eine weitere Laufzeit. Wurden zwei Jahre vereinbart, liegt das Geld zwei weitere Jahre fest. Allerdings ändern sich die Konditionen, sprich: Für die gesamte Laufzeit gilt ein neuer Zinssatz, der sich am aktuellen Marktgeschehen orientiert. Im günstigsten Fall sind die Zinsen zwischenzeitlich gestiegen. Wenn man Pech hat, gibt es deutlich weniger.
Das Festgeld verspätet zu kündigen, um doch noch aus dem Vertrag zu kommen, hieße dann, die neue Laufzeit vorzeitig zu beenden. Das ist bei vielen Banken nicht gestattet oder bringt herbe Verluste mit sich, weil Gebühren in Rechnung gestellt werden, die bisweilen den Zinsgewinn übersteigen. Um das zu vermeiden, lautet unser Tipp: Notieren Sie den Termin, zu dem die Festgeldanlage gekündigt werden muss. Diese Information sollte auf dem Vertrag bzw. dem ersten Kontoauszug stehen. Anderenfalls rufen Sie bei der Bank an und fragen nach.
Wie kündige ich die Festgeldanlage?
Die Vorschriften für die Kündigung unterscheiden sich ebenfalls von Bank zu Bank. Der einfachste Weg führt über das Portal für das Onlinebanking. Dort kann die Kündigung bisweilen mit einer Transaktionsnummer (TAN) in Auftrag gegeben werden – zum Beispiel per Nachricht an das Kreditinstitut. Ob diese Möglichkeit besteht, sollte in Ruhe geprüft werden. Ansonsten bleibt immer noch der Brief, wobei der Versand als Einschreiben empfohlen wird. Dazu reichen zwei Sätze:
Kundennummer: 1234-abc / Festgeldkonto-Nr. 456-0000
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit kündige ich die oben genannte Festgeldanlage. Bitte bestätigen Sie den Erhalt der Kündigung und buchen Sie das Kapital zum Ende der Vertragslaufzeit auf das Verrechnungskonto.
Mit freundlichen Grüßen
Max Musterkunde
Sollte man Festgeld immer kündigen?
Sofern die Festgeldanlage nicht automatisch endet, ist es immer ratsam, zu kündigen. Die Konditionen für Festgeld unterliegen teils starken Schwankungen. Das gilt insbesondere für kurze und mittlere Laufzeiten von ein bis drei Jahren. Das heißt: Während der Vertragslaufzeit kann an der Zinsfront viel passieren. Das Geld einfach auf dem Festgeldkonto zu belassen, birgt das Risiko, nur eine schlechte oder mittelmäßige Verzinsung zu erhalten. Um das einschätzen zu können, ist ein Blick auf unseren Festgeldvergleich unabdingbar. Nur so bringen Sie in Erfahrungen, wie sich der Markt entwickelt hat, können das neue Angebot der Bank als gut oder schlecht einordnen und sich dann dafür oder dagegen entscheiden. Teils ist es auch sinnvoller, die Laufzeit anzupassen und so auf das Marktgeschehen zu reagieren. Das setzt voraus, dass der Vertrag fristgerecht beendet wird.
Bild © DOC RABE Media - Fotolia.com
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