Energie wird immer teurer und steigende Strompreise reißen tiefe Löcher in jede Haushaltskasse. Was Sie die letzte Strompreiserhöhung tatsächlich kostet, bemerken Sie oft erst dann, wenn die Jahresendabrechnung Ihres Versorgers ins Haus flattert. Statt jedoch auf eine böse Überraschung zu warten, sollten Sie den Stromverbrauch im Haushalt kritisch hinterfragen und sich Gedanken darüber machen, wie und wo sich Energie effizienter nutzen lässt. Denn oft ist uns gar nicht bewusst, wie viel Strom wir eigentlich tagtäglich - und oft unnötig - verbrauchen. Wussten Sie zum Beispiel, dass…
- Sie für zwei Stunden vor dem Fernsehen (je 60 Watt Verbrauch pro Stunde) rund 12 Minuten mit mäßiger Belastung Rad fahren müssten?
- man mit dem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch eines 2-Personen-Haushaltes (1.425 kWh pro Jahr) Wasser mit 15°C Ausgangstemperatur für 365 Wannenbäder (mit 150 Litern) auf angenehme 37°C erhitzen könnte?
- die als Wärme ungenutzte Leistung einer 150-Watt-Glühlampe ausreicht, um einen Liter Wasser zum Kochen zu bringen?
- die empfohlene Energiezufuhr eines 25-Jährigen bei leichter körperlicher Arbeit (3.000 kcal) für den 58-stündigen Betrieb eines Fernsehers (mit 60 Watt Verbrauch je Betriebsstunde) ausreichen würde?
- der Verkauf der Energie, die dem durchschnittlichen Grundumsatz (rund 1.689 kcal pro Tag) von Männern entspricht, an die Stadtwerke bei einem Energiepreis von 28 Cent rund 200 Euro pro Jahr einbringen würde?
Den Rotstift können Sie schon jetzt bei den Stromkosten ansetzen – indem Sie mit dem einen oder anderen Tipps und Trick Ihren Verbrauch clever und nachhaltig reduzieren.
Der Strompreis steigt und steigt
Lange haben die Energiekosten für viele Haushalte keine Rolle gespielt. In den letzten Jahren ist allerdings zunehmend das Gegenteil der Fall. Die Energiekosten nehmen einen immer größeren Anteil an den Ausgaben Ihres Haushalts ein. Eine Tatsache, die nicht nur real gestiegenen Stromkosten geschuldet ist. Durch Umlagen und Steuern verdient der Staat am hohen Strompreis mit - und ist somit gleichzeitig Teil des Problems. Wie hat sich die Situation aber in den vergangenen Jahren genau entwickelt? Fakt ist: Der Strompreis kennt seit Jahren nur eine Richtung und bewegt sich stetig nach oben.
Gerade für einkommensschwächere Haushalte eine Situation, die zunehmend bedenklich wird. Musste ein Durchschnittshaushalt im Jahr 2006 für einen Jahresverbrauch von ca. 3.400 kWh (zu einem Bruttopreis von 19,46 Cent pro kWh) noch mit Gesamtkosten in Höhe von 661,64 Euro rechnen, entfielen auf den Stromverbrauch im Jahr 2012 (Bruttopreis: 25,89 Cent pro kWh) bereits 880,26 Euro - Tendenz steigend. Ein Ende dieser Entwicklung scheint nicht in Sicht.
Gerade für einkommensschwächere Haushalte eine Situation, die zunehmend bedenklich wird. Musste ein Durchschnittshaushalt im Jahr 2006 für einen Jahresverbrauch von ca. 3.400 kWh (zu einem Bruttopreis von 19,46 Cent pro kWh) noch mit Gesamtkosten in Höhe von 661,64 Euro rechnen, entfielen auf den Stromverbrauch im Jahr 2012 (Bruttopreis: 25,89 Cent pro kWh) bereits 880,26 Euro - Tendenz steigend. Ein Ende dieser Entwicklung scheint nicht in Sicht.
Die Ursachen steigender Strompreise liegen teilweise bei höheren Kosten für die Stromerzeugung und den Transport der elektrischen Energie (Stichwort Netzausbau). Teilweise ist auch eine zunehmend problematische Förderung erneuerbarer Energien für das Dilemma wachsender Energiekosten verantwortlich. Bestes Beispiel ist der Anstieg der EEG-Umlage, getrieben vor allem von den hohen Einspeisevergütungen für Solaranlagen. Eine schnelle Lösung des Problems ist derzeit nicht in Sicht. Und während öffentlich um eine gerechte Verteilung der Kosten und die Deckelung der Preise gestritten wird, haben Sie als Verbraucher nur wenige Chancen zum Strom sparen - nämlich durch die Senkung Ihres Stromverbrauchs oder einen Wechsel Ihres Stromversorgers.
Stromverbrauch - machen Sie den Check im eigenen Haushalt
Wechseln Sie zu einem günstigeren Stromanbieter, können Sie bares Geld sparen. Eine Tatsache, die neben dem kurzfristig spürbaren Einsparpotenzial auch Anlass zu einer kritischen Betrachtung gibt. Denn auch wenn Sie den einen oder anderen Euro mehr in Ihrer Haushaltskasse finden - das eigentliche Problem des hohen Stromverbrauchs bleibt ungelöst. Erhöht der neue Energievorsorger den Strompreis, beginnt das ganze Spiel von vorn. Wer nach Möglichkeiten für nachhaltig niedrige Stromkosten sucht, muss seinen Verbrauch reduzieren. In einem ersten Schritt müssen Sie daher herausfinden, wo in Ihrem Haushalt eigentlich Einsparpotenziale liegen.
Fakt ist: Strom ist in den vergangenen Jahren für jeden Haushalt immer wichtiger geworden. Die Ursache liegt darin, dass fast jedes Haushaltsgerät - angefangen bei der Waschmaschine, dem Kühlschrank, Fernseher oder Toaster über den Herd bis zur Hi-Fi-Anlage - mit Strom betrieben wird. Und selbst Tablet-PCs oder Smartphones und MP3-Player müssen irgendwann einmal an die Steckdose. Unter dem Strich summiert sich der Energieverbrauch der einzelnen Geräte zu einer stattlichen Zahl an Kilowattstunden. Für die Studie „Wo im Haushalt bleibt der Strom?“ konnte die EnergieAgentur.NRW anhand von mehr als 380.000 Datensätzen ermitteln, dass je nach Haushaltsgröße bis zu 8.450 kWh pro Jahr Strom verbraucht werden.
Fakt ist: Strom ist in den vergangenen Jahren für jeden Haushalt immer wichtiger geworden. Die Ursache liegt darin, dass fast jedes Haushaltsgerät - angefangen bei der Waschmaschine, dem Kühlschrank, Fernseher oder Toaster über den Herd bis zur Hi-Fi-Anlage - mit Strom betrieben wird. Und selbst Tablet-PCs oder Smartphones und MP3-Player müssen irgendwann einmal an die Steckdose. Unter dem Strich summiert sich der Energieverbrauch der einzelnen Geräte zu einer stattlichen Zahl an Kilowattstunden. Für die Studie „Wo im Haushalt bleibt der Strom?“ konnte die EnergieAgentur.NRW anhand von mehr als 380.000 Datensätzen ermitteln, dass je nach Haushaltsgröße bis zu 8.450 kWh pro Jahr Strom verbraucht werden.
Fazit: Pro zusätzlicher Person im Haushalt erhöht sich der Stromverbrauch um ca. 800 - 1.000 kWh. Betrachtet man den reinen Pro-Kopf-Verbrauch in Abhängigkeit von der Haushaltsgröße, ergibt sich ein weiteres entscheidendes Puzzleteil. Während Personen in Singlehaushalten 1.798 kWh im Jahr verbrauchen, sinkt der Pro-Kopf-Verbrauch für einen Haushalt mit sechs Personen auf knapp 970 kWh (ohne elektrische Warmwasserbereitung). Wer Strom sparen will, muss diese Tatsache im Hinterkopf behalten.
Letzten Endes handelt es sich bei den genannten Zahlen um Durchschnittswerte, die lediglich der Orientierung dienen können. Wie bringen Sie nun Ihren eigenen Stromverbrauch in Erfahrung? Die beste Informationsquelle bleiben die Jahresendabrechnungen Ihres Energieversorgers, die Ihren Stromverbrauch aufs Kilowatt genau abbilden. Mit Ihren Jahresendabrechnungen können Sie Ihren Haushalt aber nicht nur anhand der durchschnittlichen Verbrauchswerte einordnen, sondern haben auch die Möglichkeit, den Durchschnittsverbrauch über die vergangenen Jahre zu ermitteln.
Strom sparen - einfache, aber wirkungsvolle Tricks
Wer weniger für Strom bezahlen will, muss über kurz oder lang am Verbrauch sparen. Und mitunter sind es bereits einfache Handgriffe, die sich am Jahresende im Portemonnaie bemerkbar machen. Beispiel: Deckt der Topf auf dem Elektroherd das Kochfeld komplett ab, geht weniger Energie ungenutzt verloren - nur eine Möglichkeit für den effizienteren Umgang mit Strom. Wo Einsparpotenziale schlummern, ist leider nicht immer so offensichtlich. Oder hätten Sie gewusst, dass allein auf die Umwälzpumpe in Ihrem Haushalt rund sieben Prozent des jährlichen Stromverbrauchs entfallen? Das Problem: Der Bundesindustrieverband Deutschland Haus -, Energie - und Umwelttechnik e. V. schätzt, dass rund 85 Prozent der Umwälzpumpen ungeregelt sind und mehr als die Hälfte bereits älter als 10 Jahre ist. Insgesamt sieht der BDH allein hier ein Einsparpotenzial in der Größenordnung zwischen 70 - 80 Prozent.
Es stellt sich in diesem Zusammenhang also durchaus die Frage, wo im Haushalt wie viel Strom verbraucht wird. Je nachdem, ob in Ihrem Haushalt elektrische Energie der Warmwasseraufbereitung dient, ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Dort, wo Warmwasser durch andere Energiequellen zur Verfügung steht, entfallen auf die Bereiche Büro sowie TV/Audio insgesamt 27,8 Prozent des Stromverbrauchs. Haushalte mit elektrischer Warmwasseraufbereitung müssen dagegen allein 27,7 Prozent der elektrischen Energie hierfür aufwenden.
Es stellt sich in diesem Zusammenhang also durchaus die Frage, wo im Haushalt wie viel Strom verbraucht wird. Je nachdem, ob in Ihrem Haushalt elektrische Energie der Warmwasseraufbereitung dient, ergibt sich ein unterschiedliches Bild. Dort, wo Warmwasser durch andere Energiequellen zur Verfügung steht, entfallen auf die Bereiche Büro sowie TV/Audio insgesamt 27,8 Prozent des Stromverbrauchs. Haushalte mit elektrischer Warmwasseraufbereitung müssen dagegen allein 27,7 Prozent der elektrischen Energie hierfür aufwenden.
Interessant ist aber nicht nur der Stromverbrauch in einzelnen Haushaltsbereichen, sondern der Verbrauch verschiedener Haushaltsgeräte. Laut der Verbrauchsparade der EnergieAgentur.NRW liegt der Wäschetrockner auf Platz 1 - mit einem stattlichen Jahresverbrauch von 640 kWh. Platz 2 belegt übrigens die Umwälzpumpe, gefolgt von Spülmaschine, Gefrierschrank und Herd. Die Waschmaschine oder elektrische Kleingeräte tauchen dagegen auf den hinteren Plätzen auf. Und es bieten sich in den einzelnen Bereichen durchaus erhebliche Einsparmöglichkeiten. Eine Studie des Bund Naturschutz in Bayern e.V. beziffert das Sparpotenzial für Privathaushalte auf 36 Prozent - oder 2,2 Milliarden Euro.
Tipps & Tricks - so verringern Sie Ihren Stromverbrauch
Eigentlich lässt sich der Verbrauch schnell, einfach und ohne große Hilfsmittel verringern. Häufig ist es nur die Bequemlichkeit, an der erste Schritte scheitern. Einige Aspekte nehmen dagegen nicht nur Zeit, sondern auch Geld in Anspruch - wenn es zum Beispiel um die Anschaffung neuer und energieeffizienter Haushaltsgeräte geht. Mit einem bunten Mix aus verschiedenen Tricks gelingt mit Sicherheit auch in Ihrem Haushalt bald ein niedrigerer Stromverbrauch. Und die besten Tipps sind mitunter einfach nur eines - simpel.
10 effektive Stromspartipps
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Stromspartipp Nr. 1: Es geht auch ohne Stand-by-Modus
Zwar ist der Bereitschaftsmodus bei vielen Elektrogeräten heute Standard, das Problem ist aber die Tatsache, dass jedes Ihrer Elektrogeräte auf diese Weise rund um die Uhr Strom verbraucht. Gerade ältere Modelle - wie zum Beispiel manche TV-Geräte oder Hi-Fi-Anlagen - sind hier wahre Stromfresser und verbrauchen im Bereitschaftsmodus im Vergleich zum täglichen Betrieb mehr Strom
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Stromspartipp Nr. 2: Licht aus in ungenutzten Räumen
Küche, Bad und Arbeitszimmer - überall brennt Licht, obwohl sich die Familie gerade im Wohnzimmer aufhält. Kommt Ihnen diese Situation bekannt vor? Dann liegt hier eine weitere Möglichkeit, wie Sie den Stromverbrauch schnell und einfach reduzieren können.
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Stromspartipp Nr. 3: Der Griff zum richtigen Leuchtmittel
Lange schien die Position der Glühlampe ungefährdet. Inzwischen wurde sie jedoch von der Energiesparlampe verdrängt. Deren Pluspunkt ist ein deutlich niedrigerer Stromverbrauch, da weniger Strom in Form von Wärme verloren geht. Allerdings ist die Energiesparlampe nicht ohne Fehl und Tadel. Gerade die Strahlung und der Gehalt an Quecksilber haben in der Vergangenheit für Kritik gesorgt. Eine Alternative ist der Griff zu ähnlich energiesparenden LED-Lampen.
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Stromspartipp Nr. 4: Jeder Topf hat seinen Deckel
In vielen Haushalten landet der Kochtopf ohne den passenden Deckel auf dem Herd. Dabei bringt der richtige Deckel nicht nur einen zeitlichen Vorteil mit sich - es wird schlicht weniger Energie verbraucht.
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Stromspartipp Nr. 5: Topf und Pfanne passen zum Kochfeld
Schnell noch den viel zu kleinen Kochtopf auf den Herd gestellt - und dann aufs fertige Mittagessen gewartet. Handhaben Sie das Kochen hin und wieder in ähnlicher Weise? Dann geht auch in Ihrem Haushalt viel Energie verloren. Bereits der um nur einen Zentimeter zu kleine Topf lässt Wärme ungenutzt verpuffen. Passen Topf und Pfanne genau zur Größe des Kochfelds, garen Sie Ihre Speisen energieeffizienter - und verbrauchen so weniger Strom.
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Stromspartipp Nr. 6: Richtiges Schleudern hilft beim Strom sparen
Egal, ob Sie Ihre Wäsche auf der Leine trocknen oder in den Herbst- und Wintermonaten auf Ihren Wäschetrockner setzen - mit dem richtigen Schleudergang kann Ihr Haushalt Energie sparen. Für die Wäscheleine müssen es nicht die höchsten Drehzahlen im Schleudergang sein, die Sonne reicht in der Regel aus. Beim Griff zum Wäschetrockner lässt sich dagegen mit hohen Drehzahlen Strom sparen. Denn je weniger Wasser Ihre Wäsche enthält, umso weniger Energie verbraucht Wäschetrockner.
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Stromspartipp Nr. 7: Halber Stromverbrauch dank neuer Technik
Fernseher, PC oder Hi-Fi-Anlage - fast immer stehen Ausstattung und Leistung im Vordergrund. Warum nicht einfach mal die Energieeffizienz in den Mittelpunkt rücken? Gerade im Bereich der Haushalts- und Unterhaltungselektronik hat dieser Bereich erhebliche Fortschritte gemacht. Ersetzen Sie Ihren fünf Jahre alten LCD-Fernseher gegen ein neues LED-Gerät, können Sie dessen Verbrauch mitunter um 400 Prozent oder mehr reduzieren. Ganz ähnlich die Situation bei den Haushaltsgeräten. Eine neue Waschmaschine oder der Induktionsherd versprechen deutliches Einsparpotenzial.
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Stromspartipp Nr. 8: Den Energiesparmodus richtig nutzen
Viele Haushaltsgeräte, Unterhaltungselektronik und PCs besitzen inzwischen einen Energiesparmodus. Leider nutzen Haushalte diese Funktion zu selten oder stellen den Energiesparmodus falsch ein. Dabei können sich bereits 0,3 Watt Differenz pro Stunde auf mehr als sieben Watt am Tag bzw. 2,63 kWh pro Jahr belaufen.
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Stromspartipp Nr. 9: Verkalkte Geräte brauchen mehr Strom
Eine hohe Wasserhärte hat viele Nachteile - und sie beeinflusst auch den Stromverbrauch. Denn hartes Wasser begünstigt Kalkablagerungen in Haushaltsgeräten. Ein Ergebnis ist die Tatsache, dass Heizelemente stärker gefordert sind. Kaffeemaschine, Wasserkocher und Co. verbrauchen mehr Strom. Entkalken Sie Ihre Haushaltsgeräte regelmäßig - und legen dem Stromverbrauch so Zügel an.
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Stromspartipp Nr. 10: Richtiges Kühlen spart Strom
Ihr Kühlschrank und die Gefriertruhe laufen rund um die Uhr - an 365 Tagen im Jahr. Und sind daher in erheblichem Umfang für Ihren Stromverbrauch verantwortlich. Bereits wenige Handgriffe helfen, den Verbrauch zu senken. Beispielsweise sorgt die richtig eingestellte Temperatur für eine geringere Leistungsaufnahme. Und wo eine dicke Eisschicht keine Chance hat, kann sie als isolierende Schicht den Energieverbrauch nicht negativ beeinflussen. Damit Kühlschrank und Gefriertruhe nicht zu viel Strom verbrauchen, sollten warmen Speisen erst abkühlen - und werden anschließend kühl aufbewahrt.
Natürlich lässt sich darüber hinaus noch weiter Strom einsparen. Machen Sie aus dem Energiesparen doch einfach einen kleinen Wettbewerb, indem alle Verbrauchsgeräte im Kinderzimmer an eine Energiesparleiste angeschlossen werden und zwischen Leiste und Steckdose ein Strommesser integriert wird. Für jede Kilowattstunde, die der Nachwuchs einsparen kann, klingelt ein Euro in der Sparbüchse. Übrigens sind Strommesser ideal, um auch in allen anderen Bereichen herauszufinden, wie viel Strom das veränderte Nutzungsverhalten einspart.
AsFro.de: Der Strompreis ist in den zurückliegenden zehn Jahren erheblich gestiegen. Das belastet das Haushaltsbudget vieler Verbraucher spürbar. Welche Mittel empfehlen Sie als Expertin, um die Kosten im Haushalt nachhaltig zu senken?
Gudrun Bergdolt: Am meisten bringt es meiner Meinung nach, vernünftig mit dem umzugehen, was man nutzt. Also zum Beispiel den Kühlschrank nicht ewig offen lassen oder die Herdplatte zurückschalten, wenn das Wasser kocht. Und: Ausschalten, was keiner nutzt beziehungsweise Geräte, die im Stand-by-Modus sind, mit einer Steckdosenleiste vom Stromnetz nehmen.
AsFro.de: Vielen Verbrauchern fehlt eine konkrete Vorstellung zum Strombedarf und -verbrauch einzelner Haushaltsgeräte. Können Sie Tipps dazu geben, wie sich deren Verbrauch ohne großen Aufwand ermitteln lässt und welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen?
Gudrun Bergdolt: Der Blick auf die kleinen Schildchen an den Geräten oder in die Gebrauchsanweisung gibt Aufschluss über den Strombedarf eines Geräts. Es gibt Stromverbrauchsmesser für ca. 20 Euro, die man zum Beispiel mal 24 Stunden an den Kühlschrank anschließen kann. Da der 24 Stunden läuft, nehmen Sie einfach die gemessene Strommenge mal 365 - schon haben Sie den Jahresverbrauch von einem Einzelgerät. Zehn Minuten die Herdplatte auf höchster Stufe kostet zum Beispiel 20 Cent, zehn Minuten föhnen fünf Cent. Klingt erst mal wenig, aber wenn das 40 Millionen Bürger täglich machen, kommt da richtig was zusammen. Wer dazu keine Lust hat, für den gibt es eine Faustregel: Alles was schnell erhitzt, kühlt oder trocknet, verbraucht viel Strom. Mikrowelle, Herdplatten, Wasserkocher oder Backofen. Wer diese Geräte vernünftig einsetzt oder auch mal die Mikrowelle oder den Wäschetrockner auslässt, kann richtig Strom sparen.
AsFro.de: Haushaltsgeräte werden zunehmend energieeffizienter. Halten Sie deren Anschaffung beziehungsweise den Austausch älterer Geräte oder eine konsequente Veränderung des Nutzungsverhaltens für die bessere Option? Welche konkreten Tipps für einen bewussteren und effizienteren Umgang mit Strom können Sie geben?
Gudrun Bergdolt: Hier gilt sicher: der Mix macht es. Nicht jeder kann sich einen A+++-Kühlschrank für 1.700 Euro leisten. Aber es braucht auch nicht jeder einen Riesenkühlschrank, der vielleicht auch noch Eiswürfel zubereitet. Also erst den Bedarf prüfen, falls tatsächlich ein Neukauf ansteht. Und / oder dann sinnvoll mit den Geräten umgehen. Verbraucher sollten auch im Vorfeld überlegen, ob tatsächlich ein weiteres elektrisches Gerät notwendig ist. Beim Thema Licht ist die Anschaffung von LEDs sicherlich zu überlegen, weil sie jetzt gar nicht mehr so teuer sind. Und: in den Räumen Licht ausmachen, in denen keiner ist.
AsFro.de: Mit einem Wechsel ihres Stromanbieters können Verbraucher zusätzlich sparen. Wo liegen Ihrer Meinung nach Gründe dafür, dass viele Privathaushalte hier trotzdem eher verhalten reagieren?
Gudrun Bergdolt: Die Wechslerei ist natürlich aufwendig. Aber den Mobiltelefonanbieter haben ja auch schon viele gewechselt. Sich einfach mal trauen. Wenn die Verbraucher ihre Macht nicht nutzen, dann können die Stromversorger eben machen, was sie wollen. Und das bedeutet auf jeden Fall: weitere Strompreiserhöhungen.
AsFro.de: Viele Haushalte sind beim Anbieterwechsel unsicher in Bezug auf die richtige Wahl von Vertragslaufzeit und Preisgarantie oder fürchten sogenannte Lockangebote. Welche Tipps können Sie Verbrauchern geben?
Gudrun Bergdolt: Man muss sich die Sachen ganz genau durchlesen. Zum Teil sind die Bedingungen so verklausuliert, dass man schon regelrecht Absicht dahinter vermuten kann. Was man nicht genau versteht, sollte man aber auf keinen Fall unterschreiben. Lieber zur Verbraucherzentrale gehen und sich von den Experten helfen lassen.
Die Stromspar-Expertin Gudrun Bergdolt gibt in ihrem Ratgeber „Energiesparen im Haushalt“ Tipps für mehr Energieeffizienz in den eigenen vier Wänden. In einem kurzen Interview stand sie uns Rede und Antwort und verriet die wichtigsten Tipps & Tricks.
AsFro.de: Der Strompreis ist in den zurückliegenden zehn Jahren erheblich gestiegen. Das belastet das Haushaltsbudget vieler Verbraucher spürbar. Welche Mittel empfehlen Sie als Expertin, um die Kosten im Haushalt nachhaltig zu senken?
Gudrun Bergdolt: Am meisten bringt es meiner Meinung nach, vernünftig mit dem umzugehen, was man nutzt. Also zum Beispiel den Kühlschrank nicht ewig offen lassen oder die Herdplatte zurückschalten, wenn das Wasser kocht. Und: Ausschalten, was keiner nutzt beziehungsweise Geräte, die im Stand-by-Modus sind, mit einer Steckdosenleiste vom Stromnetz nehmen.
AsFro.de: Vielen Verbrauchern fehlt eine konkrete Vorstellung zum Strombedarf und -verbrauch einzelner Haushaltsgeräte. Können Sie Tipps dazu geben, wie sich deren Verbrauch ohne großen Aufwand ermitteln lässt und welche Schlüsse sich daraus ziehen lassen?
Gudrun Bergdolt: Der Blick auf die kleinen Schildchen an den Geräten oder in die Gebrauchsanweisung gibt Aufschluss über den Strombedarf eines Geräts. Es gibt Stromverbrauchsmesser für ca. 20 Euro, die man zum Beispiel mal 24 Stunden an den Kühlschrank anschließen kann. Da der 24 Stunden läuft, nehmen Sie einfach die gemessene Strommenge mal 365 - schon haben Sie den Jahresverbrauch von einem Einzelgerät. Zehn Minuten die Herdplatte auf höchster Stufe kostet zum Beispiel 20 Cent, zehn Minuten föhnen fünf Cent. Klingt erst mal wenig, aber wenn das 40 Millionen Bürger täglich machen, kommt da richtig was zusammen. Wer dazu keine Lust hat, für den gibt es eine Faustregel: Alles was schnell erhitzt, kühlt oder trocknet, verbraucht viel Strom. Mikrowelle, Herdplatten, Wasserkocher oder Backofen. Wer diese Geräte vernünftig einsetzt oder auch mal die Mikrowelle oder den Wäschetrockner auslässt, kann richtig Strom sparen.
AsFro.de: Haushaltsgeräte werden zunehmend energieeffizienter. Halten Sie deren Anschaffung beziehungsweise den Austausch älterer Geräte oder eine konsequente Veränderung des Nutzungsverhaltens für die bessere Option? Welche konkreten Tipps für einen bewussteren und effizienteren Umgang mit Strom können Sie geben?
Gudrun Bergdolt: Hier gilt sicher: der Mix macht es. Nicht jeder kann sich einen A+++-Kühlschrank für 1.700 Euro leisten. Aber es braucht auch nicht jeder einen Riesenkühlschrank, der vielleicht auch noch Eiswürfel zubereitet. Also erst den Bedarf prüfen, falls tatsächlich ein Neukauf ansteht. Und / oder dann sinnvoll mit den Geräten umgehen. Verbraucher sollten auch im Vorfeld überlegen, ob tatsächlich ein weiteres elektrisches Gerät notwendig ist. Beim Thema Licht ist die Anschaffung von LEDs sicherlich zu überlegen, weil sie jetzt gar nicht mehr so teuer sind. Und: in den Räumen Licht ausmachen, in denen keiner ist.
AsFro.de: Mit einem Wechsel ihres Stromanbieters können Verbraucher zusätzlich sparen. Wo liegen Ihrer Meinung nach Gründe dafür, dass viele Privathaushalte hier trotzdem eher verhalten reagieren?
Gudrun Bergdolt: Die Wechslerei ist natürlich aufwendig. Aber den Mobiltelefonanbieter haben ja auch schon viele gewechselt. Sich einfach mal trauen. Wenn die Verbraucher ihre Macht nicht nutzen, dann können die Stromversorger eben machen, was sie wollen. Und das bedeutet auf jeden Fall: weitere Strompreiserhöhungen.
AsFro.de: Viele Haushalte sind beim Anbieterwechsel unsicher in Bezug auf die richtige Wahl von Vertragslaufzeit und Preisgarantie oder fürchten sogenannte Lockangebote. Welche Tipps können Sie Verbrauchern geben?
Gudrun Bergdolt: Man muss sich die Sachen ganz genau durchlesen. Zum Teil sind die Bedingungen so verklausuliert, dass man schon regelrecht Absicht dahinter vermuten kann. Was man nicht genau versteht, sollte man aber auf keinen Fall unterschreiben. Lieber zur Verbraucherzentrale gehen und sich von den Experten helfen lassen.
Herzlichen Dank, Frau Bergdolt. Wir bedanken uns für Ihre Zeit und die wertvollen Tipps zum Thema Stromsparen und Energieeffizienz im Haushalt.
Foto von schokolinse.de
Gudrun Bergdolt
Wirtschaftsredakteurin
Wirtschaftsredakteurin
Gudrun Bergdolt ist Wirtschaftsredakteurin und zusammen mit Dirk Mattner Autorin des Stromspar-Ratgebers „Energiesparen im Haushalt“, der im Haufe-Verlag erschienen ist. Viele Jahre war sie bei der Wirtschaftszeitschrift „handwerk magazin“ in München tätig. Aktuell ist sie Pressesprecherin bei den Förderinstituten Bürgschaftsbank und MBG Mittelständische Beteiligungsgesellschaft in Stuttgart.
Sparen beim Preis - der Strompreisvergleich
Nutzen Sie im eigenen Haushalt bereits einige Tipps für einen niedrigeren Energieverbrauch und wundern sich über die trotz allem hohe Stromrechnung? Dann könnte der Strompreis schuld sein. Denn nicht nur der Stromverbrauch hat Einfluss auf die Energiekosten. Jeder Cent, den Ihr Verbraucher im Vergleich zur Konkurrenz teurer ist, macht sich letzten Endes im Portemonnaie bemerkbar. Beispiel: Ein Haushalt mit einem jährlichen Stromverbrauch von 3.500 kWh muss bei einem Strompreis von 27,34 Cent pro kWh im Jahr 956,90 Euro an Stromkosten finanzieren. Bei nur 2 Cent höheren Kosten pro Kilowattstunde steigt der Betrag auf 1.026,90 Euro.
Nur ein Grund, der für den Anbieterwechsel spricht. Damit Sie im Alltag immer vom besten Strompreis für Ihren Haushalt profitieren können, ist es übrigens sinnvoll, die Angebote der Konkurrenz regelmäßig zu prüfen. Der Markt ist keineswegs so starr, wie es vielleicht im ersten Moment den Anschein hat. Regelmäßig legen die Versorger neue Stromtarife auf oder drehen an der Preisschraube. Und nur mit einem regelmäßigen Preisvergleich wissen Sie, wo es am günstigsten ist. Welche Angaben sind für den Strompreisvergleich nötig? Eigentlich müssen Sie nur zwei Angaben parat haben - Ihre Postleitzahl und den jährlichen Stromverbrauch. Fehlt letztere Information, kann die Haushaltsgröße weiterhelfen, da sich hieraus ein Richtwert ableiten lässt. Bereits diese wenigen Angaben reichen aus, um das Einsparpotenzial über den Strompreis auszuloten.
Aber: Der günstigste Stromanbieter muss nicht zwingend die beste Option sein. Je nach Anspruch kommt es auf das Gesamtpaket an. Prüfen Sie alle Konditionen, um sich für den richtigen Stromtarif zu entscheiden. Bei vielen der sehr günstigen Angebote handelt es sich um sogenannte Pakettarife, die eine festgelegte Zahl an Kilowattstunden enthalten. Verbrauchen Sie mehr, wird es bei solchen Pakettarifen schnell teuer, da jede zusätzliche Kilowattstunde im Vergleich zu verbrauchsbasierten Stromtarifen bis zu einem Drittel mehr kosten kann. Ebenfalls von Bedeutung sind die Art und Ausgestaltung der Preisgarantie, die Vertragslaufzeit und der Umfang Ihrer Kündigungsfrist - oder ob mit der Buchung des Stromtarifs eine Kautionszahlung fällig wird.
Tipp: Neukundenprämien können den Stromwechsel versüßen, sollten aber keinesfalls zum alleinigen Grund der Entscheidung werden. Nur wenn der gesamte Rahmen stimmt, sollten Sie den Vertrag für einen Stromtarif unterschreiben - egal, wie verlockend Neukundenboni wirken.
Nur ein Grund, der für den Anbieterwechsel spricht. Damit Sie im Alltag immer vom besten Strompreis für Ihren Haushalt profitieren können, ist es übrigens sinnvoll, die Angebote der Konkurrenz regelmäßig zu prüfen. Der Markt ist keineswegs so starr, wie es vielleicht im ersten Moment den Anschein hat. Regelmäßig legen die Versorger neue Stromtarife auf oder drehen an der Preisschraube. Und nur mit einem regelmäßigen Preisvergleich wissen Sie, wo es am günstigsten ist. Welche Angaben sind für den Strompreisvergleich nötig? Eigentlich müssen Sie nur zwei Angaben parat haben - Ihre Postleitzahl und den jährlichen Stromverbrauch. Fehlt letztere Information, kann die Haushaltsgröße weiterhelfen, da sich hieraus ein Richtwert ableiten lässt. Bereits diese wenigen Angaben reichen aus, um das Einsparpotenzial über den Strompreis auszuloten.
Aber: Der günstigste Stromanbieter muss nicht zwingend die beste Option sein. Je nach Anspruch kommt es auf das Gesamtpaket an. Prüfen Sie alle Konditionen, um sich für den richtigen Stromtarif zu entscheiden. Bei vielen der sehr günstigen Angebote handelt es sich um sogenannte Pakettarife, die eine festgelegte Zahl an Kilowattstunden enthalten. Verbrauchen Sie mehr, wird es bei solchen Pakettarifen schnell teuer, da jede zusätzliche Kilowattstunde im Vergleich zu verbrauchsbasierten Stromtarifen bis zu einem Drittel mehr kosten kann. Ebenfalls von Bedeutung sind die Art und Ausgestaltung der Preisgarantie, die Vertragslaufzeit und der Umfang Ihrer Kündigungsfrist - oder ob mit der Buchung des Stromtarifs eine Kautionszahlung fällig wird.
Tipp: Neukundenprämien können den Stromwechsel versüßen, sollten aber keinesfalls zum alleinigen Grund der Entscheidung werden. Nur wenn der gesamte Rahmen stimmt, sollten Sie den Vertrag für einen Stromtarif unterschreiben - egal, wie verlockend Neukundenboni wirken.
Was Sie zum Stromanbieterwechsel wissen müssen
Die Liberalisierung des Strommarktes hat den Anbieterwechsel relativ einfach gemacht. Im ersten Schritt müssen Sie sich vor dem Hintergrund von Preis, Strommix und den Konditionen für einen passenden Tarif entscheiden. Im zweiten Schritt lohnt sich der Blick in den alten Vertrag. Ist dessen Mindestvertragslaufzeit bereits erreicht? Wie sieht die Kündigungsfrist aus? Beide Sachverhalte können den Anbieterwechsel erschweren, wenn Sie als Haushalt beispielsweise noch 3 - 4 Monate an den alten Tarif gebunden sind. Ist der passende Tarif gefunden, gestaltet sich der eigentliche Anbieterwechsel relativ einfach. Sie füllen die Vertragsunterlagen aus und erteilen dem neuen Energieversorger eine Kündigungsvollmacht. Der neue Stromlieferant übernimmt die Abwicklung der Formalitäten - während Sie sich entspannt zurücklehnen. Haben Sie dem neuen Versorger keine Vollmacht erteilt, müssen Sie die Kündigung selbst übernehmen. Ein Schritt, der übrigens sinnvoll sein kann, wenn Sie das außerordentliche Kündigungsrecht in Anspruch nehmen wollen.
Tipp: Hebt Ihr Stromversorger den Preis an, gilt die vertraglich festgeschriebene Kündigungsfrist nicht, es lebt stattdessen ein gesetzlich verankertes Sonderkündigungsrecht auf. Festgeschrieben in § 41 Abs. 3 EnWG (Energiewirtschaftsgesetz), besteht in diesem Fall die Möglichkeit einer fristlosen Kündigung.
Achten Sie bei der Auswahl Ihres neuen Stromanbieters nicht nur auf den Preis, die Laufzeit und Preisgarantien. Es kann sich vor dem Hintergrund steigender Steuern und Umlagen rechnen, einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu werfen. Mitunter existieren hier Klauseln, die im Fall hoheitlich induzierter Preisanhebungen das gesetzliche Sonderkündigungsrecht ausschließen. In den Augen von Verbraucherexperten ein echtes Problem. Denn Erfahrungen der Vergangenheit legen den Verdacht nahe, dass steigende Umlagen als Deckmantel für Preiserhöhungen genutzt werden.
Achten Sie bei der Auswahl Ihres neuen Stromanbieters nicht nur auf den Preis, die Laufzeit und Preisgarantien. Es kann sich vor dem Hintergrund steigender Steuern und Umlagen rechnen, einen Blick in die Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) zu werfen. Mitunter existieren hier Klauseln, die im Fall hoheitlich induzierter Preisanhebungen das gesetzliche Sonderkündigungsrecht ausschließen. In den Augen von Verbraucherexperten ein echtes Problem. Denn Erfahrungen der Vergangenheit legen den Verdacht nahe, dass steigende Umlagen als Deckmantel für Preiserhöhungen genutzt werden.
Ökostrom und Klimatarife
Wer Strom sparen will, verfolgt in der Regel zwei Ziele. Einerseits soll damit die Haushaltskasse entlastet werden. Auf der anderen Seite schont ein geringer Stromverbrauch die natürlichen Ressourcen. Haben Sie sich wiedererkannt? Dann kommt aus Ihrer Steckdose sicher auch Ökostrom. Dabei handelt es sich um elektrische Energie, die aus:
- Wind- und Wasserkraft,
- Sonnenlicht,
- Biomasse
- und Erdwärme entsteht.
Alles nachwachsende bzw. sich nicht verbrauchende Energiequellen, die von fossilen Energieträgern und Atomkraft unabhängig machen. Allerdings haben Ökostrom und Klimatarife entscheidende Nachteile. Es existiert für Strom aus verschiedenen Quellen nur ein Leitungsnetz. Letzten Endes kommt in Ihrem Haushalt der bundesdeutsche Strommix an - auch wenn Sie sich für einen Ökostromtarif entscheiden. Hinzu kommt als weiteres Problem der sogenannte Grau- oder Egalstrom. Als Ausgleich für Übertragungsverluste ins Netz eingespeist, haben weder Ihr Energieversorger noch Sie als Stromkunde Einfluss auf dessen Herkunft. Ein zusätzliches Problem betrifft den Handel mit Energiezertifikaten (Renewable Energy Certificate System). Erzeuger von konventionellem Strom können durch die handelbaren Zertifikate Ihren Strom zu grüner Energie machen - obwohl dieser zum Beispiel in einem Kohlekraftwerk entstanden ist. Als Stromkunde müssen Sie deshalb genau auf den Strommix Ihres Anbieters achten, um beim Strom zu wissen, ob wirklich drin ist, was draufsteht.
Insolvenz des Stromanbieters
Die Zahlungsunfähigkeit des Stromanbieters ist für Sie als Verbraucher sicher eines der schlimmsten anzunehmenden Szenarien. Und wie die Insolvenz des Energieversorgers Flexstrom beweist, ist die Pleite von Stromanbietern kein Tabu mehr. Welche Konsequenzen ergeben sich in einer solchen Situation für betroffene Verbraucher? Grundsätzlich gilt: Stellt der angeschlagene Stromversorger die Belieferung mit Energie sicher, besteht weiterhin eine Zahlungspflicht für den Verbraucher. Gleichzeitig kommen Stromkunden in diesem Fall nicht ohne weiteres aus dem Vertrag heraus – dies ist weiterhin nur unter Einhaltung der vereinbarten Laufzeiten und Kündigungsfristen möglich. Was passiert aber, wenn der Stromanbieter die Belieferung seiner Kunden einstellt?
In diesem Fall können Sie als Stromkunde fristlos kündigen. Gleichzeitig besteht keine Gefahr, dass Sie und Ihre Familie plötzlich im Dunkeln sitzen. Ersatzweise übernimmt in diesem Fall Ihr Grundversorger - meist die ansässigen Stadtwerke - die Belieferung Ihres Haushalts mit Strom. Allerdings sind die Kosten hierfür im Vergleich zum ursprünglich gewählten Tarif nicht selten deutlich höher. Ein Problem bleibt: Gerade Tarife mit hohen Vorauszahlungen sind im Zusammenhang mit der Insolvenz des Energieversorgers problematisch. Es ist fraglich, ob diese Zahlungen erstattet werden. Gleiches gilt für Gutschriften und Bonuszahlungen. Auch wenn man als Stromkunde rein juristisch einen Anspruch auf die Erstattungen hat - ob sich diese aus der Insolvenzmasse befriedigen lassen, ist eher fraglich. Übrigens ist genau diese Problematik eine der Ursachen, warum Verbraucherexperten von Pakettarifen mit hohen Vorauszahlungen abraten. Ein möglicher Lichtblick bleibt zumindest jenen Verbrauchern, die erst vor wenigen Wochen gegenüber dem insolventen Stromanbieter am Lastschriftverfahren teilgenommen haben. Die Abbuchung lässt sich in einem Zeitraum von acht Wochen wieder rückgängig machen. Zwar ist der verbrauchte Strom nach wie vor zu bezahlen, Ihre darüber hinausgehende Vorauszahlung können Sie auf diese Weise aber retten.
Übrigens: Die Verbraucherzentralen vertreten für den Fall einer Einstellung der Stromlieferung im Insolvenzfall eine klare Haltung, was die Fälligkeit von Zahlungen betrifft. Getreu dem Motto „keine Lieferung, keine Leistung“ widersprechen sie einer Zahlungspflicht für den Stromverbraucher, selbst wenn Anbieter dies anders sehen.
In diesem Fall können Sie als Stromkunde fristlos kündigen. Gleichzeitig besteht keine Gefahr, dass Sie und Ihre Familie plötzlich im Dunkeln sitzen. Ersatzweise übernimmt in diesem Fall Ihr Grundversorger - meist die ansässigen Stadtwerke - die Belieferung Ihres Haushalts mit Strom. Allerdings sind die Kosten hierfür im Vergleich zum ursprünglich gewählten Tarif nicht selten deutlich höher. Ein Problem bleibt: Gerade Tarife mit hohen Vorauszahlungen sind im Zusammenhang mit der Insolvenz des Energieversorgers problematisch. Es ist fraglich, ob diese Zahlungen erstattet werden. Gleiches gilt für Gutschriften und Bonuszahlungen. Auch wenn man als Stromkunde rein juristisch einen Anspruch auf die Erstattungen hat - ob sich diese aus der Insolvenzmasse befriedigen lassen, ist eher fraglich. Übrigens ist genau diese Problematik eine der Ursachen, warum Verbraucherexperten von Pakettarifen mit hohen Vorauszahlungen abraten. Ein möglicher Lichtblick bleibt zumindest jenen Verbrauchern, die erst vor wenigen Wochen gegenüber dem insolventen Stromanbieter am Lastschriftverfahren teilgenommen haben. Die Abbuchung lässt sich in einem Zeitraum von acht Wochen wieder rückgängig machen. Zwar ist der verbrauchte Strom nach wie vor zu bezahlen, Ihre darüber hinausgehende Vorauszahlung können Sie auf diese Weise aber retten.
Übrigens: Die Verbraucherzentralen vertreten für den Fall einer Einstellung der Stromlieferung im Insolvenzfall eine klare Haltung, was die Fälligkeit von Zahlungen betrifft. Getreu dem Motto „keine Lieferung, keine Leistung“ widersprechen sie einer Zahlungspflicht für den Stromverbraucher, selbst wenn Anbieter dies anders sehen.
Anbieterinsolvenz: Was passiert mit Bonus- und Vorauszahlungen
Billigstromanbieter setzen auf Pakettarife mit teilweise jährlichen Vorauszahlungen. Eine Tatsache, die Stromkunden durch den Preisvorteil entgegenkommen kann, mitunter aber zum Bumerang wird. Das Problem: Zukünftige Zahlungsschwierigkeiten sind zum Zeitpunkt der Abbuchung vom Konto vielleicht noch gar nicht offensichtlich. Und was passiert mit offenen Bonuszahlungen und Prämien, auf die Sie warten? Im Fall einer Insolvenz des Energieversorgers müssen Sie damit rechnen, dass diese Forderungen weitgehend ausfallen. Eine anteilige Erstattung von geleisteten Vorauszahlungen bzw. Bonuszahlungen ist aus insolvenzrechtlichen Gründen nicht möglich. Es bleibt Ihnen einzig und allein die Chance, Ihre Forderungen wie andere Gläubiger über den Insolvenzverwalter geltend zu machen. Bonus- und Vorauszahlungen landen so letztlich in der Insolvenztabelle und werden im Rahmen einer Quotenregelung aus der Insolvenzmasse befriedigt. Welche Summe letzten Endes wieder in Ihrer Haushaltskasse landet, ist ungewiss. Im schlimmsten Fall müssen Sie mehrere Jahre warten, um einen Bruchteil Ihrer Vorauszahlungen wiederzusehen.
Insolvenz und Grundversorgung - schneller Wechsel spart Kosten
Grundsätzlich übernimmt ab dem Zeitpunkt der ausfallenden Stromlieferung Ihr Grundversorger die Bereitstellung des Stroms. Allerdings sollten Sie sich auf dieser bequemen Ersatzversorgung nicht ausruhen. Hintergrund: Die Grundversorgertarife sind im Vergleich zu anderen vor Ort verfügbaren Stromanbietern mitunter deutlich teurer - speziell im Fall eines sehr niedrigen Verbrauchs. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt für einen Anbieterwechsel gekommen. In den ersten drei Monaten der Stromlieferung vom Grundversorger können Sie problemlos zu einem neuen Stromlieferanten wechseln. Ist diese Frist abgelaufen, bleiben Sie erst einmal Kunde bei Ihrem regionalen Grundversorger und können nur unter Berücksichtigung der gängigen Kündigungsfrist von 14 Tagen aussteigen. Haushalte, die im Fall der Insolvenz ihres Stromanbieters in die Grundversorgung rutschen, sollten daher schnell handeln - um Ärger zu vermeiden und Geld zu sparen.
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